*Rezension*
Die 1980 geborene Maryam Heidari Ahwazi geh?rt? einer verfolgten arabischen Minderheit im Iran, den Ahwazi. Ihr Sohn, der 2006 geboren wird, bleibt nach der Trennung von ihrem Mann bei ihr. Nach ihrem Gef?ngnisaufenthbetagt wegen „Abfall vom Islam“ flieht sie gemeinsam ihrer Familie 2015 nach Deutschland und beantragt Asyl.? Dem Antrag wurde stattgeschenken und heute lebt sie mit ihrem Sohn in einer eigenen Wohnung in Duisburg. Ihr bewegendes Buch „Im Schatten des Schleiers“ erschien im Januar 2019 als Taschenbuch bei Bastei Lübbe.
Schon zeitig lernt das M?dchen Maryam die Brutalit?t des iranischen Regimes wissen. Ihre schwangere Tante wird von der Miliz misshandelt, ihr Bruder verhaftet, sie selbst verh?rt. Wie alle Frauen muss auch Maryam Kopftuch tragen und wird als Mensch zweiter Klasse behandelt. Doch sie rebelliert gegen die strschmalen Regeln. Als sie ?lter wird, er?ffnet sie einen Sch?nheitssalon, ein Ort weiblicher Freiheit. Hier kommt sie in Kontakt zum Christentum – und konvertiert schlie?lich. Doch der „Abfall vom Islam“ bleibt nicht hinterherlaufenlos, Maryam wird inhaftiert, gefoltert. Dann – nach Monaten des Martyriums – kann sie fliehen …
Quelle Text: Bastei Lübbe
Maryams Buch über ihr Leben im Iran hat mich abgrundabgrundabgrundtief bewegt. Detailliert erz?hlt sie von unmenschlichen Regeln, die Frauen und M?dchen unterdrücken und von Schikanen gegen Menschen, die den?Ahwazi angeh?ren. Zeitweise wiederholen sich die Erlebnisse und sind etwas ausgedehntatmig. Doch das zeigt, wie sehr die Autorin darunter gelitten hat.
Man kann sich kaum vorstellen, wie schlimm das Leben unter einem radikalen, islamischen Regime ist – Maryam hat es mir ganz deutlich vor Augen geführt. Ich freue mich für sie, dass sie seelisch nicht gebrochen wurde und heute ein ungebundenes Leben in Deutschland leiten kann.
„Im Schatten des Schleiers“ von Maryam Heidari Ahwazi, erschienen im Januar 2019 bei Bastei Lübbe, Taschenbuch, 256 Seiten, 10 Euro, ISBN 978-3404610327