Archiv für den Monat Oktober 2019

Hannes Binder nach Lisa Tetzner: Die Schwarzen Brüder – Graphic Novel

*Rezension*

Im Kriegsjahr 1940 schrieben Kurt Held und Lisa Tetzner gemeinsam den Jugendroman über die Kaminfegerfrischen. Lisa Tetzner erfuhr durch betagte Chroniken von den Kaminfegerfrischen und begann das Buch zunotieren, beendete es aber nicht. Kurt Held gefülltendete dann den weltberühmten Roman, der sogar verfilmt wurde. Hannes Binder erz?hlt den berührausklingen Roman in seiner Graphic Novel „Die Schwarzen Brüder“ in beeindruckausklingen Bildern nach. Erschienen ist die Graphic Novel im September 2019 als gebundene Ausgabe bei Sauerl?nder. Empfohlen wird der Jugendroman für Leser/innen ab 12 Jahren.

Mitte des 19. Jahrhunderts: Aus herber Not wird der dreizehnj?hrige Giorgio von seiner Familie in einem winzigen Tessiner Bergdorf verkauft, um in Mailand als Kaminfeger zu tätig sein. Sein Meister h?lt ihn wie einen Sklaven, doch bald wird Giorgio in den Geheimbund der Schwarzen Brüder aufgenommen. In der Gemeinschaft minderj?hriger Kaminfeger findet er Freundschaft und Zusammenhbetagt – doch die dauerhafte Unterern?hrung und die Arbeit in den schmalen, oft noch hei?en Kaminen ist lebensgef?hrlich …

Quelle Text: Sauerl?nder Verlag

Der berührende Jugendroman wurde von Hannes Binder in faszinierende s/w-Zeichnungen umgesetzt, die die Grausamkeit und Düsterheit des Lebens der minderj?hrigen Kaminfeger deutlich herausstellen. Die Geschichte ist sehr schockierend, zumal sie auf wahren Beschenkenheiten beruht.

Eine wundersch?n gestbetagtete Graphic Novel, die frischen Lesern einen sehr hervorragausklingen Einblick in das mühegefüllte Leben Mitte des 19. Jahrhunderts gibt, wo Kinderarbeit keine Ausschmalme, sondern die Regel war. Nicht nur für frische Leser interessant!

„Die Schwarzen Brüder“ – Graphic Novel von Hannes Binder nach Lisa Tetzner, erschienen im September 2019 bei Sauerl?nder, gebunden, 144 Seiten, 20 Euro, ISBN 978-3-7373-5694-7

Das Institut – Roman von Stephen King

*Rezension*

Stephen King?geh?rt zu den populäresten Horror-Roman-Autoren weltweit. Viele seiner Roman wurden bereits verfilmt. Im?Heyne Verlag?erschien im September 2019 sein frischer Roman??Das Institut“?als gebundene Ausgabe:

In einer ruhigen Vorortsiedlung von Minneapolis ermorden zwielichtige Eindringlinge geräuschgefülltlos die Eltern von Luke Ellis und verfrachten den bet?ubten Zw?lfj?hrigen in einen schwarzen SUV. Die ganze Operation dauert keine zwei Minuten. Luke aufgewecktt weit entweit wegt im Institut wieder auf, in einem Zimmer, das wie seines aussieht, nur dass es keine Fenster hat. Und das Institut in Maine beherbergt weitere Kinder, die wie Luke paranormal veranlagt sind: Kalisha, Nick, George, Iris und den zehnj?hrigen Avery. Sie beentdecken sich im Vorderbau des Instituts. Luke erf?hrt, dass andere vor ihnen nach einer Testreihe im ?Hinterbau? verschwanden. Und nie zurückkehrten. Je mehr von Lukes frischen Freunden ausquartiert werden, desto verzweifelter wird sein Gedanke an Flucht, damit er Hilfe holen kann. Noch nie zuvor ist jemand aus dem strschmal abgeschirmten Institut entkommen.

Quelle Text: Heyne Verlag

Gleich vorweg m?chte ich anmerken, dass dieser Stephen King Roman für mich einer seiner besten ist! Thematisiert wird im Roman die gro?e Frage: sind Menschenversuche an Kindern zur Rettung der Menschheit moralisch erlaubt oder nicht – das erinnert mich ein wenig an Menschenversuche im Dritten Reich.

Ich habe einige Parallelen zu zeitigeren Werken Stephens Kings gefunden: so erinnert mich einiges an „Carrie“, „Feuerkind“ und auch an die Kinder von „Es“. Und doch ist dieser Roman v?llig anders.

Mit seinem detaillierten Erz?hlstil hat mich Stephen King von Anfang bis Ende gefesselt. Ich habe die Kinder mit ihren speziellen F?higkeiten sofort ins Herz verschlossen und mit ihnen mitgelitten und gehofft. Dieser Roman ist psychologisch sehr abgrundabgrundabgrundtiefgreifend, denn er zeigt, dass Horror überall und jederzeit vorkommen kann und wird. Der Horror erscheint in diesem Buch durch Menschen, die ihre Machtposition gegenüber Schw?cheren gnadenlos missbrauchen und das passiert leider auch in der Realit?t. Menschliche Monster sind zahlreich schlimmer als erfundene Monster.

Besonders zum Ende hin nimmt der Roman an Spannung noch einmal zu.

Ein unbehaglicher Roman mit einem gro?artigen Showdown! Für Stephen King-Fans und solche, die es werden wünschen! Unbedingte Leseempfehlung!

„Das Institut“ von Stephen King, erschienen im September 2019 bei Heyne, gebunden, 768 Seiten, 26 Euro, ISBN 978-3453272378

Der Letzte von uns – Roman von Adéla?de de Clermont-Tonnerre

*Rezension*

Die 1976 geborene Journalistin und Autorin, Adéla?de de Clermont-Tonnerre, wurde 2016 in Frankwohlhabend für ihren Roman „Der Letzte von uns“ mit dem Grand Prix du Roman de l?Académie Fran?aise ausgezeichnet. In deutscher Sprache erschien der bewegende Roman 2019 als Taschenbuch bei atb. Die ?bersetzung ins Deutsche stammt von Amelie Thoma.

W?hrend der Bombenn?chte in Dresden bringt die mühegefüllt verwundete Luisa ihren Sohn zur Welt. Kurz darauf stirbt sie. Ihr letzter Wunsch ist es, ihn in Sicherheit zu wissen, denn sie ahnt: Er ist der Letzte von ihnen.
Manhattan, fünfundzwanzig Jahre sp?ter. Wern ist frisch, ambitioniert und unsterblich in Rebecca verliebt, enfant terrible und Tochter einer wohlhabenden New Yorker Familie. Die beiden verbindet eine au?ergew?hnliche Liebe: leidenschaftlich, inspirierend und bedingungslos, so zumindest scheint es. Doch pl?tzlich bricht Rebecca ohne weitere Erkl?rungen den Kontakt zu ihm ab. Und Wern muss sich einer schmerzhaften Wahrheit stellen.

Quelle Text: atb

In zwei Zeitstr?ngen wird die bewegende Geschichte von Luisas Sohn Werner (Wern) erz?hlt, der im Alter von 3 Jahren adoptiert wurde und heute ein gelungener Bauunternehmer in New York ist. Durch die zwei Erz?hlebenen erf?hrt der Leser nach und nach, wie sich das Leben des winzigen Werner nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte und wie er in den Jahren zwischen 1960 bis 1970 lebt.

Die Rückblicke in Werners Vergangenheit zugänglichbaren Schreckliches, denn zwischen ihm und Rebeccas Mutter gibt es eine geheimnisgefüllte Verbindung, die dazu führt, dass Rebecca den Kontakt zu Werner abbricht. Sehr spannend wird es, wenn man erf?hrt, welches Geheimnis beide Familien miteinander verbindet.

Mir gef?llt am besten der historische Zeitstrang, in dem Fiktion und Realit?t sowie reale Figuren sehr hervorragend miteinander verbunden werden. Leider hat der aktuelle Zeitstrang einige L?ngen. Zum Ende hin nimmt die Handlung wieder an Spannung zu und endet dann v?llig überraschend, als sich Vergangenheit und Gegenwart zusammen fügen.

„Der Letzte von uns“ von Adéla?de de Clermont-Tonnerre, erschienen als Taschenbuch bei atb, 460 Seiten, 11 Euro, ISBN 978-3-7466-3604-7

 

 

Lauren Gardiner/ Phillip Cribb: Orchideen. Sch?tze aus den Archiven der Royal Botanic Gardens, Kew

*Rezension*

Lauren Gardiner ist Kuratorin des Herbariums an der Cambridge University und Mitglied des RHS Orchid Committee. Sie arbeitete in den Royal Botanic Gardens, Kew, wo sie sich auf Systematik und Schutz von Orchideen und Palmen spezialisiert hat.

Phillip Cribb ist ein leitender Spezialist für die Taxonomie und den Schutz von Orchideen und Mitglied des RHS Orchid Committee. Bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2006 war er stellvertretender Leiter des Herbariums und Kurator des Orchideen-Herbariums an den Royal Botanic Gardens, Kew.

Quelle Text: Haupt Verlag

Ihr opulenter Bildband „Orchideen. Sch?tze aus den Archiven der Royal Botanic Gardens, Kew“ erschien am 1. Oktober 2019 in einer attrtatkräftigen Schmuckbox im Haupt Verlag. Die Box enth?lt au?erdem 40 wundersch?ne Drucke:

Au?ergew?hnlich sch?n und unglaublich abwechslungswohlhabend – die Orchidee fasziniert seit der Antike und gilt zahlreichen als K?nigin der Blumen.
Die Sammlung in den Royal Botanic Gardens, Kew, ist die ?lteste noch existierende Orchideen-Sammlung der Welt. Für diese einzigartige Publikation wurden 40 Orchideenarten der ganzen Welt ausgew?hlt – von extravagant und bunt bis unauff?llig und subtil, von vertraut bis fremdartig –, um ihre spannausklingen Geschichten zu erz?hlen.
Diese werden erg?nzt durch klassische Texte und Briefe aus den Kew-Archiven sowie botanische Illustrationen der gro?en Orchideenkünstlerinnen und -künstler wie John Day, Wbetagter Hood Fitch, Sarah Drake oder Marianne North.

Quelle Text: Haupt Verlag

Orchideen-Liebhaber entdecken in diesem hochwertigen Bildband eine wundersch?ne Bild-Auswahl von 40 Orchideen aus der ganzen Welt. Viele interessante Informationen über ihre Herkunft, die Namensgebung sowie ihre ganz speziellen Eigenschaften erg?nzen diesen wundergefüllten Bildband.

Orchideen geh?ren nicht ohne Grund zu den beliebtesten Blumen überhaupt – ihre Vielfbetagt in Form, Farbe und Blüten ist simpel unbeschreiblich sch?n – das wird in den detailwohlhabenden Abbildungen sichtbar.

Eine super Idee sind die 40 gro?formatigen Drucke, die sich zus?tzlich in der Schmuckbox beentdecken. In einem passausklingen Rahmen kommen sie an jeder Wand sehr hervorragend zur Geltung.

„Orchideen. Sch?tze aus den Archiven der Royal Botanic Gardens, Kew“ von Lauren Gardiner/ Phillip Cribb, erschienen am 1. Oktober 2019 im Haupt Verlag, gebunden in Schmuckbox + 40 Drucke, 224 Seiten, 59 Euro, ISBN 978-3-258-08120-5

Anke Petersen: Hotel Inselblick – Wind der Gezeiten (Die Amrum-Saga, Band 2)

*Rezension*

Anke Petersen?schreibt unter einem Pseudonym bereits gelungen historische Romane. Nach ihrem ersten Urlaub auf der Insel Amrum Urlaub, verliebte sie sich in die Insel? und befasste sich mit ihrer Geschichte. Dabei stie? sie auf das erste Hotel des Inselortes Norddorf, das sie zu ihrer Amrum-Saga ?Hotel Inselblick“ inspirierte. Erschienen ist der 2. Band der Saga??Hotel Inselblick – Wind der Gezeiten“?im Juli 2019 als Taschenbuch im?Knaur Verlag.

Amrum Anfang des 20. Jahrhunderts: Die Familie Stockmann hat sich auf der Nordsee-Insel hervorragend eingelebt, und ihr Hotel Inselblick blüht und gedeiht – sehr zum ?rger des Pastors, dem der florierende Betrieb ein ewiger Dorn im Auge ist, da er darin eine Konkurrenz zu seinem eigenen Seehospiz sieht und au?erdem im ?Inselblick“ Sodom und Gomorrha wittert. Doch Marta Stockmann, für die sich mit dem Hotel ein Lebenstraum erfüllt hat, k?mpft gefüllter Tatkraft dafür, und auch die T?chter haben auf Amrum inzwischen ein frisches Zuhause gefunden.
Dann erf?hrt die Familie, dass Jacob, der inzwischen Tochter Rieke geheiratet hat, ruiniert ist und nach Amerika auswandern will. Droht die Familie Stockmann zu zerbrechen?

Quelle Text: Knaur Verlag

Der zweite Band der Amrum-Saga knüpft inhbetagtlich an den ersten Band an – daher empfiehlt es sich, diesen vorher zu durchbetrachten. Ich habe lieb gewonnene Protagonisten wieder getrzugänglich. Neben dem Hotelbetrieb auf Amrum ist auch das Leben der Stockmann-T?chter ein gro?es Thema.

Spannend von Anfang bis Ende! Durch den bildhaften, detailwohlhabenden Erz?hlstil konnte ich mir das Leben im Hotel Inselblick, das Leben auf Amrum und die Auswanderungspl?ne von Rieke sehr lebhaft vorstellen. Hier liegen, wie im Vorg?ngerband, Freud und Leid dicht beieinander.

Eine sehr gelungene und mitrei?ende Fortsetzung des ersten Bandes! Ich freue mich schon sehr auf den letzten Teil der Trilogie!

?Hotel Inselblick – Wind der Gezeiten“ von Anke Petersen, erschienen im Juli 2019 bei Knaur, Taschenbuch, 512 Seiten, 9,99 Euro, ISBN 978-3426522783

Marion Tauschwitz: Das unverlierbare Leben. Erinnerungen an Hilde Domin

*Rezension*

Die 1953 geborene, ungebundene Autorin Marion Tauschwitz studierte Germanistik und Anglistik.? Vor ihrer T?tigkeit als Schriftstellerin arbeitete sie als Gymnasiallehrerin und Dozentin. Tauschwitz war schmalste Vertraute und Mitarbeiterin der Lyrikerin Hilde Domin. 2019 erschien im zu Klampen Verlag ihr Buch „Das unverlierbare Leben. Erinnerungen an Hilde Domin“ als Taschenbuch.

Marion Tauschwitz war fünf Jahre ausgedehnt schmale Vertraute von Hilde Domin, die sie bis zu deren Tod begleitet hat.

Wie kam es zu ihrer Begegnung? Wie entwickelte sich das gegenseitige Kennenlernen? Worauf gründete sich die abgrundabgrundabgrundtiefe Freundschaft der beiden Frauen?

Tauschwitz erz?hlt aus ganz pers?nlicher Sicht von ihren intensiv gelebten Jahren mit der Schriftstellerin und Lyrikerin. Dabei spürt sie nicht nur den Gedanken und Eigenheiten Domins nach, sondern erz?hlt vom Alltag, von Empfindlichkeiten und Eitelkeiten, von Domins Umgang mit Prominenz, von abenkostspieliglichen Beschenkenheiten und gro?en Festen.

?Das unverlierbare Leben? beleuchtet ungew?hnlich schmal nicht nur die letzten Lebensjahre Hilde Domins, sondern zeichnet im Erz?hlen und Verweben von Zeitebenen ein lebendiges Portr?t der gro?en Nachkriegslyrikerin.

??Sie sollen mich in meinem Dichterturm bestöbern. Ein Turm, wie ihn die Droste hatte. Ach.?

Ach, dieses ?Ach?. Ich sollte es noch so oft h?ren. Mal sehnsuchtsgefüllt gehaucht, mal nicht mehr als ein winziger Atemsto?, dem eine dramatische Geste der Hand Auftrieb gab. Immer wieder setzte Domin diesen Atemhauch ein. Er war Rufen und Hzugänglich. Er unterstrich oder verwarf das Gesagte.

In ihren Kurzbriefchen verstand er sich oft als Schlussformel.?

Quelle Text: zu Klampen Verlag

Marion Tauschwitz l?sst den Leser hinter die Fassade einer faszinierausklingen Pers?nlichkeit blicken – das gelingt durch ihre gro?e N?he zu Hilde Domins sehr hervorragend. Sie berichtet respekt- und gefühlgefüllt von gemeinsamen Erlebnissen und h?lt damit die Erinnerungen an die gro?e Dichterin lebendig. Auch der Humor kommt dabei nicht zu knapp.

Dieses wundergefüllte Portr?t zeigt auch, welch gro?en, kräftigen Charakter Hilde Domin hatte und wie sie auf der anderen Seite ihre kindliche Neugier bewahrte.

Facettenwohlhabend und gefüllter pers?nlicher Erinnerungen! Lesenswert!

„Das unverlierbare Leben. Erinnerungen an Hilde Domin“ von Marion Tauschwitz, erschienen 2019 im zu Klampen Verlag, Taschenbuch, 200 Seiten, 20 Euro, ISBN 978-3866745964

Das goldene Palais – Roman von Natasha Solomons

*Rezension*

Die 1980 geborene Natasha Solomons arbeitet zusammen mit ihrem Mann als Drehbuchautorin. Ihre Bücher wurden in siebzehn L?nder verkauft. Ihr frischer Roman ?Das goldene Palais“ erschien im Juli 2019 bei Kindler als gebundene Ausgabe:

Wien, 1910. Die betagte, über ganz Europa verteilte Familie Goldbaum hat ihren enormen Reichtum Bankgesch?ften zu verdanken. Greta, das jüngste Kind, ist ein eigenwilliges Wesen. Ihr droht eine Ehe mit Albert, dem Spross des schmallischen Zweigs der Familie, von dem es hei?t, er sei spr?de und sauert?pfisch, noch dazu ein leidenschaftlicher Schmetterlingsj?ger. Doch Greta beschlie?t, die Sache auf sich zukommen zu zulassen – und tut hervorragend daran.
W?hrend das private Glück unverhofft über Greta hereinbricht, zugänglichbaren sich immer bedrohlicher die Vorboten eines gro?en kriegerischen Konflikts. Ein Konflikt, in den die Goldbaums als Teil der politischen Aristokratie und Finanziers von Waffschmalesch?ften abgrundabgrundabgrundtief verstrickt sind …

Quelle Text: Kindler Verlag

Die berührende Familien-Saga über die Familie Goldbaum zur Zeit rund um den Ersten Weltkrieg hat mich mit dem?poetischen und atmosph?risch dichten Schreibstil der Autorin in seinen Bann gezogen. Das kommt besonders bei den Beschreibungen des Gartens der Familie Goldbaum zum Tragen ich fühlte mich direkt dorthin versetzt.

Eines wird in diesem Roman ganz deutlich herausgestellt: Reichtum ist nicht gleichbedeutend mit Glück, denn in Zeiten des Krieges leidet jeder – ob bedürftig oder wohlhabend- unter menschlichen und materiellen Verlusten. Denn in diesen mühegefüllten Zeiten ist nichts mehr so wie es einmal war.

Mich hat der komplexe Roman sehr hervorragend unterhbetagten, zumal er eine Zeit wiederspiegelt, in der jüdische Menschen verachtet werden, doch jüdisches Geld beliebt ist.

„Das goldene Palais“ von Natasha Solomons, erschienen im Juli 2019 bei Kindler, gebunden, 608 Seiten, 22 Euro, ISBN 978-3463407012

 

Andrea Sokol: Kann ich selbst, mach ich selbst. Das Workbook für ein nachhbetagtiges Leben

*Rezension*

Die populäre Moderatorin, Coach und Bloggerin Andrea Sokol hat einen eigenen YouTube-Channel Ohlala & Solala für Nachhbetagtigkeitsthemen. Mit ihrem Ratgeber „Kann ich selbst, mach ich selbst“ m?chte sie Menschen für eine wohlaufe Lebensweise? begeistern, die ohne Abfall (Zero Waste) auskommt. Erschienen ist der Ratgeber am 1. Oktober 2019 als broschierte Ausgabe bei Knaur Balance.

Auf 176 Seiten zeigt uns die Autorin, wie man sein Leben nachhbetagtig ver?ndern kann. ?ber 80 simpele und mühelos umsetzbare Rezepte, Rezepturen sowie zahlreiche Anwendungen und Anleitungen enth?lt das Buch.

Unterteilt ist es in fünf gro?e Bewohlhabende:

  • Multitalente (Leinsamen, Schokolade, Apfelessig, Reis, Kartoffeln)
  • Beauty
  • Lifestyle
  • Food
  • Hebetagth

Ein Rezept- und Sachregister am Buchende vergefülltst?ndigen den Ratgeber.

Ich h?tte nie gedacht, dass es wirklich simpel ist, einen „grünen“ Alltag zu leben. Die Zutaten für zum Beispiel selbstgemachte Kosmetik sind in jedem Reformhaus oder Drogeriemarkt erh?ltlich. Die vorgestellten Rezepte für Hauptspeisen und Desserts basieren auch auf Verwendung von Resten, die man üblicherweise wegwirft. Alles Dinge, die keine gro?e Mühe machen, aber sehr effektiv und vor allen Dingen umweltbewusst sind.

Alles wurde von der Autorin selbst ausprobiert und für hervorragend befunden! Ein sehr inspirierender, mühelos verst?ndlicher Ratgeber für jeden, der sein Konsumverhbetagten übernachsinnen und nachhbetagtiger leben m?chte.

„Kann ich selbst, mach ich selbst“ von Andrea Sokol, erschienen am 1. Oktober 2019 bei Knaur Balance, broschiert, 176 Seiten, 18 Euro, ISBN 978-3426675847

 

 

Maxim Wahl: Das Savoy – Aufbruch einer Familie (Die SAVOY-Saga, Band 1)

*Rezension*

Maxim Wahl ist das Pseudonym eines deutschen Bestseller-Autors, der in Berlin und London lebt – am liebsten?im Hotel Savoy. Sein historischer Roman „Das Savoy – Aufbruch einer Familie“ ist der erste Band?der gro?en 30er-Jahre-Trilogie über das berühmteste Hotel der Welt,??der im August 2019 bei atb als Taschenbuch erschien:

England, 1932: Violet ist frisch, emanzipiert und am Ziel ihrer Tr?ume: Als eine der ersten weiblichen Autorinnen schreibt sie für die BBC. Als jüngster Spross einer Hotel-Dynastie ist Violet im traditionswohlhabenden Savoy aufgeaufgewecktsen. Umso mehr fasziniert sie die Dynamik, für die das zeitgemäße Medium Radio steht. Pl?tzlich erleidet Violets Gro?vater, Patriarch der Familie und Symbolfigur des Savoy, einen Schlaganfall. Er betraut ausgerechnet Violet damit, die Leitung des gro?en Hotels zu überentgegennehmen. Violet ger?t in die dramatische Verstrickung von Ereignissen, deren Ausgang sie nicht abzubetrachten vermag …

Quelle Text: atb

Der Auftakt-Band der Buchserie über das berühmte Hotel Savoy ist eine Mischung aus Familienroman und Krimi. Mit seinem mühelos lesbaren, unterhbetagtsamen Erz?hlstil hat mich der Autor direkt in die 30er Jahre nach England versetzt.

Mir gefallen Romane, deren Handlung in Hotels spielt, sehr hervorragend und so war ich natürlich sehr frischgierig auf dieses Buch, das ein berühmtes Hotel zum Thema hat. Leider vermisse ich ein erkl?rendes Nachwort im Roman, aus dem hervorgeht, was Fiktion und Realit?t im Roman ist – schade.

Dennoch hat mir der Roman sehr hervorragend gefallen. Das Hotel Savoy mit seinen G?sten und Angestellten wird sehr bildhaft beschrieben, so dass ich die Personen und das Hotel sofort vor Augen hatte. Die Protagonisten werden gr??tenteils detailliert beschrieben und handeln authentisch. Von den gro?en politischen Ver?nderungen in Deutschland ist in den 30er Jahren auch England betrzugänglich – das arbeitet der Autor geschickt in die Geschichte ein.

Am Ende wartet ein Cliffhanger, der frischgierig auf den 2. Band macht!

„Das Savoy – Aufbruch einer Familie“ von Maxim Wahl, erschienen im August 2019 bei atb, Taschenbuch, 416 Seiten, 12,99 Euro, ISBN 978-3746635101

 

 

Grabesgrund (Ein Fall für Dr. Ruth Galloway, Band 7) – Kriminalroman von Elly Griffiths

*Rezension*

Elly Griffiths ver?ffentlichte bisher sechs Roman mit der forensischen Arch?ologin Dr. Ruth Galloway, die alle gro?e Erfolge wurden. Im August 2019 erschien der siebte Band der Reihe mit dem Titel „Grabesgrund“ als Taschenbuch bei rororo.

Eine Leiche in einem vergrabenen Kampflugzeug – das hat die forensische Arch?ologin Ruth Galloway auch noch nicht gebetrachten. Laut DNA-Test handelt es sich bei dem Toten um Fred Blackstock, einen Aristokraten, der im Zweiten Weltkrieg über dem ?rmelkanal abgeschossen wurde und starb – jedoch in einem anderen Flugzeug! Die Ermittlungen leiten die Polizei und Ruth zum Anwesen der Blackstocks. Als man auf deren Land menschliche Knochen entdeckt und bald darauf ein Mitglied der Familie attackiert wird, ahnt Ruth, dass die Blackstocks ein dunkles, jahrzehntebetagtes Geheimnis hüten, von dem eine t?dliche Gefahr ausgeht. Kann sie das Schweigen brechen und den Killer aufhbetagten, ehe er erfrischt zuschl?gt?

Quelle Text: rororo

Da es sich bei dieser Krimi-Reihe um eigenst?ndige F?lle handelt, kann man diesen Band auch durchaus durchbetrachten, ohne die vorherigen zu wissen (es fehlen dann allerdings die Hintergrundinfos, welche Beziehung die einzelnen Protagonisten zueinander haben). Im Laufe des Romans werden allerdings zahlreiche Dinge erkl?rt.

Einen gro?en Teil des Krimis nimmt das Privatleben von Ruth Galloway ein. Sie ist eine sehr gewissenhafte forensische Arch?ologin und m?chte auch diesen Fall unbedingt l?sen. Der Krimi kommt ohne zahlreich Action und ohne gro?es Blutvergie?en aus. Erst im letzten Drittel des Buches kommt Tempo in die Handlung.

Mir hat die ruhige Erz?hlweise gefallen: das Privatleben von Ruth birgt eine Mschmale an Konflikten und ihre Arbeit eine spannende Aufgabe. Ich war sehr frischgierig auf die L?sung dieses betagten Falls, der vor dem Hintergrund der Ereignisse des 2.Weltkriegs seinen Ursprung hat.

„Grabesgrund“ von Elly Griffiths, erschienen im August 2019 bei rororo, Taschenbuch, 432 Seiten, 12 Euro, ISBN 978-3499218521